Haben Sie schon Sehnsucht nach neuen Fotos von Nico aus Prag, Tschechische Republik? Die Karlsbrücke, der Dom und die Prager Burg gehören zu seinen liebsten Fotomotiven. Und ganz besonders diese Perspektive: der Blick vom Zentrum Prags auf den Stadtteil Malá Strana, wo sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der tschechischen Hauptstadt befinden. Aber wussten Sie, dass Malá Strana früher unabhängig von der Prager Stadt war?
Karlsbrücke und Malá Strana in Prag
Die Malá Strana ist so ein touristischer Standardpunkt auf der “must-see”-Liste in Prag, dass es uns gar nicht in den Sinn kommt, dass sie nicht immer zur Hauptstadt Tschechiens gehörte. “Die Neue Stadt” (wie Malá Strana einst genannt wurde) wurde 1257 von König Přemysl Ottokar II. gegründet. Sie wurde zunächst vor allem von Kolonisten aus Norddeutschland besiedelt. Im 14. Jahrhundert änderte sich der Name in “Malá Strana” und nach 1784 wurde es offiziell nach Prag eingemeindet.
Malá Strana war nicht immer so mondän, wie wir sie heute kennen. Die Stadt hat viele Male gelitten, vor allem durch die Hussitenkriege und Brände. Die Bewohner dieser Seite waren meist arme Städter und Bettler, die es sich nicht leisten konnten, ihre Häuser nach all diesen Katastrophen wieder aufzubauen. Auch wäre dieser Stadtteil bis zum Bau des Hradčany wahrscheinlich nicht auf der Liste der Hauptbesuchsorte gestanden. Die Anwesenheit des Königs begann jedoch die Aristokratie und Künstler der damaligen Zeit anzuziehen (z. B. hielt sich Mozart oft hier auf). Rund um die Prager Burg und den Dom entstanden luxuriöse Paläste und Residenzen von Magnaten. Seit dieser Zeit hat Malá Strana seinen Charakter verändert und wurde zum wohl mondänsten Stadtteil von Prag.